Nächster Meilenstein für grüne Fernwärme in Hannover: enercity nimmt Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb

  • 56 Millionen Kilowattstunden klimafreundliche Wärme für 15.000 Kund:innen
  • Investition von rund 70 Millionen Euro, Umweltschutztechnik auf höchstem Stand
  • Hannovers Oberbürgermeister Onay: “enercity treibt Wärmewende vorbildlich voran.”
  • enercity-CEO Dr. Zapreva: “Halten das Tempo beim Kohleausstieg hoch.”  
  • Einweihung Klärschlammverbrennungsanlage (KVA Lahe)
  • Niederdruckdampfleitung in der KVA Lahe
  • Scheibentrockner für Klärschlamm

Die Wärmewende geht in großen Schritten voran: enercity hat heute in Hannover eine Klärschlammverwertungsanlage (KVA Lahe) in Betrieb genommen. Sie ist die erste neu errichtete Ersatzanlage für den ersten Block des Kohlekraftwerks im Stadtteil Stöcken, der bereits Ende 2024 vom Netz gehen wird. Bis voraussichtlich Ende 2026 wird enercity dann komplett aus der Kohle aussteigen. Mit der vor drei Jahren realisierten Fernwärmeauskopplung aus der Müllverwertungsanlage im Stadtteil Lahe können nun bis zu 30 Prozent des Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden.

Die neue Anlage kann rund 130.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr thermisch verwerten. Dadurch werden bis zu 56 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt, die den Jahresbedarf an Wärme von bis zu 15.000 Kundinnen und Kunden im enercity-Versorgungsgebiet decken. Es handelt sich um die erste Mono-Verbrennungsanlage, die in ein kommunales Wärmenetz einspeist. Das Investitionsvolumen des Projekts umfasst rund 70 Millionen Euro.

Projekt stärkt auch die regionale Kreislaufwirtschaft

„Mit diesem Neubau treibt enercity die Wärmewende in Hannover vorbildlich voran. Wir kommen dem Ziel der klimaneutralen Fernwärme wieder ein Stückchen näher“, sagt Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover. „Und nicht nur dies: Hannovers Klärschlamm wird zukünftig vor Ort sinnvoll und nachhaltig verwertet. Wir ernten Wärme und sind bestens vorbereitet, zukünftig auch den wertvollen Rohstoff Phosphor aus der Asche zurückzugewinnen.“ 

enercity transformiert gesamte Energieerzeugung in Richtung Klimaneutralität

„Wir halten das Tempo beim Kohleausstieg hoch, damit ein Drittel der Menschen in Hannover im Jahr 2027 mit klimaneutraler Fernwärme heizen kann”, sagt die enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva. “Diese Anlage ist der nächste Schritt in der Transformation unserer gesamten Energieerzeugung in Richtung Klimaneutralität. In gut drei Jahren werden bereits 75 Prozent unserer Fernwärme- und 2030 schon mehr als 90 Prozent unserer gesamten Stromerzeugung grün sein.”  

Anlage beseitigt Schadstoffe und ermöglicht die Gewinnung von Phosphor

Mit der thermischen Verwertung in der ausschließlich mit Klärschlamm betriebenen Anlage liefert dieses Abfallprodukt einen echten Mehrwert für die Menschen in der Region Hannover. Bisherige Entsorgungswege, wie die Ausbringung auf Feldern in der Landwirtschaft, werden zunehmend eingeschränkt. Die Anlage ermöglicht die ab 2029 gesetzlich vorgeschriebene Rückgewinnung des in Klärschlammasche vorhandenen Phosphors. Phosphor ist eine endliche Ressource und wird beispielsweise für Düngemittel benötigt. Außerdem beseitigt enercity mit der Anlage weitere im Klärschlamm enthaltene Schadstoffe und schützt dadurch Böden und Grundwasser.

Umweltschutztechnik auf dem höchsten Stand

Die Anlage verfügt über eine hocheffiziente Rauchgasreinigung. Durch diese liegen die Emissionswerte wie Staub oder Stickstoffoxiden ganz erheblich unter den gesetzlichen Grenzwerten. In der Annahmehalle wird die Anlieferung des Klärschlamms im geschlossenen Raum sichergestellt. Entstehendes Abwasser bzw. kondensierter Wasserdampf, der bei der Trocknung des Klärschlamms anfällt, wird aufwendig gereinigt, bevor es in das Abwassersystem eingeleitet wird.


Über enercity contracting

Die enercity contracting konzipiert, baut und betreibt Energiezentralen zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden und Quartieren. Die hundertprozentige enercity-Tochter ist ein bundesweit tätiges Contracting-Unternehmen und mit Ihren Projekten in mehr als 140 Städten und Kommunen vertreten.  Sie betreibt in Deutschland rund 1.100 Heiz- und Energiezentralen mit einer installierten Wärmeleistung von insgesamt ca. 620 Megawatt. Die im Rahmen von BHKW installierte elektrische Leistung beträgt 20 MW. Der Wärmeabsatz beträgt ca. 730 Millionen kWh, die Stromproduktion liegt bei fast 100 Millionen kWh.

Zu den Kunden zählen private Immobilieneigentümer, Gewerbe und Industrie, öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser oder Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Schwerpunkte der enercity contracting sind die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung aus hocheffizienten KWK-Anlagen sowie der Einsatz von regenerativen Energien wie Biogas, Holzpellets und Holzhackschnitzel. enercity contracting ist darüber hinaus über Töchterunternehmen bei der Biogasproduktion, Klärschlammverwertung und der Gebäudeautomatisierung tätig. 

Weitere Informationen zur Klärschlammverbrennungsanlage: Wir erzeugen aus Klärschlamm klimaneutrale Wärme (enercity-contracting.de)



Über enercity - treibende Kraft der Energiewende von morgen

 

Die enercity AG mit Sitz in Hannover ist ein Anbieter von nachhaltigen und intelligenten Energielösungen. Der Konzern zählt mit einem Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro und mehr als 3.000 Mitarbeitenden zu den größten kommunalen Energiedienstleistern Deutschlands (Stand: Geschäftsjahr 2022). Das Unternehmen versorgt rund eine Million Menschen mit Strom, Wärme, Erdgas und Trinkwasser. Darüber hinaus bietet enercity energienahe Services rund um Elektromobilität, Energieeffizienz, dezentrale Kundenlösungen, Telekommunikation und smarte Infrastruktur. Motivation von enercity ist es, die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden zu verbessern.