Hannover, 30. Oktober 2015
25 Jahre Contracting-Geschäft bei enercity
Der Erfolg des Geschäftsmodells Contracting bei enercity beruht auf langjähriger Erfahrung, die inzwischen 25 Jahre umfasst.
Im Oktober 1990 schloss die Stadtwerke Hannover AG ihren ersten Contracting-Vertrag mit einem Woh-nungsunternehmen ab. Bei dem Wärmelieferungsprojekt "Am Mesterwinkel 2 und 4" sowie im "Im Hasenfelde 2-13" in Ronnenberg-Empelde handelt es sich um die Wärmelieferung für 15 Wohnhäuser mittels sieben Wärmeerzeugungsanlagen (thermische Gesamtleistung: über 500 kW). Die Wärmelieferung rechnet enercity seitdem direkt mit den Mietern gemäß Heizkostenverordnung ab. Im Rahmen eines Neuvertrages sind 2010 die vorhandenen Kessel durch neue, energieeffizientere Brennwerttechnik ersetzt worden.
"Die Stadtwerke Hannover AG gehört auf diesem Sektor zu den ersten Anbietern. Seitdem haben wir die Projekte schrittweise mit Bedacht geplant und umgesetzt. Die frühen Erfahrungen mit einzelnen Projekten Anfang der 90er Jahre flossen in die systematische Entwicklung eines inzwischen äußerst erfolgreichen Geschäftsfelds ein", so der Geschäftsführer der enercity Contracting GmbH, Dr. Manfred Schüle.
Bis heute hat sich die Aktivität der Contracting-Beteiligungen von enercity auf das gesamte Bundesgebiet und seit 2012 sogar auf das Baltikum ausgedehnt. Unter den mehr als 1.750 mit Wärme und/oder Kälte versorgten Objekten in Deutschland sind Einkaufszentren, Wohnheime, Schulen, Gewerbebauten, Rechenzentren oder auch ein bayrisches Gefängnis (Verteilung der Gesamtkapazitäten siehe Karte im Download). Großprojekte wie das 20 MW-Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerk für den Chemiepark Bitterfeld oder die Versorgung der Hamburger HafenCity Ost gehören zu den Leuchttürmen.
Die HafenCity Ost ist eines der derzeit größten Investitions- und Entwicklungsprojekte. Pünktlich zur Heizsaison ist im November 2014 die Energiezentrale "Oberhafen" der enercity Contracting Nord GmbH (eCG Nord) in Betrieb gegangen. Es ist die erste von drei geplanten Heizzentralen, die in das Wärmenetz der östlichen HafenCity einspeisen. Kernstück der "Energiezentrale Oberhafen" ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das neben Wärme auch Strom mit einer elektrischen Leistung von 1.500 Kilowatt (kW) für 3.400 Haushalte effizient und ressourcenschonend produziert. Für das BHKW der Energiezentrale wird Biomethan eingesetzt, das aus einer Biogasanlage in Schleswig-Holstein stammt. Mit Wärme versorgt werden die ersten Quartiere der östlichen HafenCity, darunter das Elbtorquartier, das Quartier Am Lohsepark und der Oberhafen, wo auch die auch die neuen Universitätsgebäude sind (siehe Fotos im Download).
Entwicklung zum Energiedienstleistungsunternehmen seit Mitte der 80er Jahre
Die damalige, im Mai 1988 beschlossene Unternehmensstrategie "Konzept 2000" war die Grundlage für diese innovativen Ansätze. Über den klassischen Versorgungsauftrag hinaus sah die Stadtwerke Hannover AG von nun an seine Aufgabe darin, "die Bedürfnisse der Kunden nach Wasser und Energiedienstleistungen auf möglichst ressourcen- und umweltschonende Weise bedarfsgerecht, kostengünstig und sicher zu befriedigen". Dezentrale, effizient und professionell betriebene Anlagen waren der richtige Ansatz für moderne Wärme- und später auch Kältedienstleistungen bei enercity.
Nach einigen weiteren Projekten im Raum Hannover wurde 1994 als erste Contracting-Beteiligung die Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH (EPL) gemeinsam mit der Stadt Langenhagen gegründet, um dort zunächst kommunale Einrichtungen und Neubaugebiete klimaschonend mit Wärme zu versorgen - insbesondere durch den Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW). In Langenhagen entstand beispielsweise seit 1998 eine wirtschaftliche und ökologische Wärmeversorgung des kompletten Neubaugebiets Weiherfeld. Die Wärmeproduktion erfolgt dort nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der gleichzeitig auch Strom erzeugt wird. Damit wird die eingesetzte Energie (Erdgas und seit 2009 auch in Ronnenberg gewonnenes und eingespeistes Biomethan) besonders gut genutzt. Mit der Gründung des Beteiligungsunternehmens Wärme Service GmbH (WSG) gemeinsam mit dem Wohnungsbauunternehmen BauBeCon im Jahr 1997 konnte das Geschäftsmodell Wärmelieferung nachhaltig und überregional ausgeweitet werden. Parallel wurden die Contracting-Aktivitäten im Hause enercity konsequent weiterentwickelt.
Wachstum durch neue Contracting-Beteiligungen im In- und Ausland
Neben den eigenen Aktivitäten begann enercity ab 2006 durch Zukäufe das Contracting-Geschäftsfeld weiter auszuweiten. Dem Erwerb von 74,9 % der Geschäftsanteile an der Potsdamer Danpower GmbH (März 2006) folgte im Oktober 2007 der Kauf der in Ostdeutschland agierenden Energie- und Kommunaltechnologie GmbH (EKT). Im Januar 2008 gingen die ehemaligen BauBeCon-Anteile an der WSG, inzwischen im Eigentum der Pirelli RE, komplett auf enercity über.
Im Jahre 2009 entstand durch Ausgliederung der enercity-Vertriebsabteilung "Energiedienstleistungen" die ortsansässige 100%-Tochter enercity Contracting GmbH (eCG), die im Jahr darauf mit der WSG fusionierte. Spätestens mit dem Erwerb weiterer 10% Danpower-Anteile (Januar 2011) und der Dalkia Energie-Service GmbH (Mai 2011) gehört der enercity-Geschäftsbereich Contracting mit den drei Contractingunternehmen zu den größten auf dem deutschen Markt. Im Januar 2013 kam noch die Dalkia GmbH (Hamburg) hinzu, die seitdem unter dem Dach der eCG als eCG-Nord agiert. Renommierte Projekte wie die Versorgung von Hamburgs HafenCity gehören inzwischen zum enercity-Portfolio.
Ein Großteil der regenerativen Stromerzeugung bei enercity stammt derzeit aus den bundesweit installierten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der Contracting-Beteiligungen, die mit Biogas aus 37 eigenen Anlagen oder Biomasse betrieben werden. Von Mitte 2012 bis heute hat die Danpower-Gruppe ihr Engagement auf die Baltikumstaaten ausgedehnt. Die Projekte umfassen insbesondere die Errichtung bzw. die Übernahme von Wärmeerzeugungsanlagen bzw. Heizkraftwerken auf Basis von Biomasse (vor allem Holzbrennstoffe).
Fotos zur Wärmeversorgung HafenCity sowie eine Karte mit der Verteilung der Gesamtkapazitäten gibt es hier zum Download (ggfs. PIN-Code: 75S08 erforderlich): https://mams.enercity.de/pinaccess/showpin.do?pinCode=75S08
Kurzportraits der Contracting-Beteiligungen von enercity
Die enercity Contracting GmbH (eCG) ist ein bundesweit tätiges Wärmeversorgungs- und Contractingunter-nehmen. Die hundertprozentige Tochter der Stadtwerke Hannover AG konzipiert, baut und betreibt Energiezentralen für Kunden aus der Wohnungswirtschaft, private Immobilieneigentümer, Gewerbe- und Industrieunternehmen sowie öffentliche Einrichtungen. Schwerpunkte der eCG sind die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung aus hocheffizienten KWK-Anlagen und der Einsatz von regenerativen Energien wie Biogas, Holzpellets und Holzhackschnitzel. Das Unternehmen hat insgesamt 1.194 Anlagen mit einer thermischen Anschlussleistung von 597 Megawatt (MW) und einer elektrischen Anschlussleistung von 14 MW. Damit erzeugt es jährlich 681 Gigawattstunden (GWh) Wärme und Kälte sowie 67 GWh Strom. Mit rund 77 Mitarbeitern erwirtschaftet die eCG einen Jahresumsatzerlös von etwa 81 Mio. Euro.
Die Danpower GmbH ist ein bundesweit und im Baltikum tätiges Wärmeversorgungs- und Contractingunter-nehmen aus Potsdam. Sie ist spezialisiert auf die dezentrale Energieversorgung und regenerative Energien durch Kraft- Wärme-Kopplung und den Einsatz von Biomasse. Seit 2006 ist enercity an der Danpower Gruppe beteiligt und hält mittlerweile 84,9 Prozent der Anteile. Danpower versorgt bundesweit in mehr als 150 Ortschaften Kunden aus Gewerbe und Industrie sowie Wohnungswirtschaft mit Wärme, Strom und Kälte. Insgesamt erreicht die Danpower mit 575 Anlagen eine thermische Anschlussleistung von etwa 922 Megawatt (MW) sowie eine in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen installierte elektrische Leistung von rund 100 MW. Produziert werden jährlich etwa 1.006 Gigawattstunden (GWh) Wärme und Kälte sowie 566 GWh Strom. Danpower beschäftigt 362 Mitarbeiter und erzielt Jahresumsatzerlöse von rund 164 Mio. Euro (ohne Berücksichtigung des Baltikum-Engagements).
Die Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH (EPL) ist ein Energiedienstleister mit regionalem Schwerpunkt. Das Unternehmen wurde 1994 von der Stadt Langenhagen und der Stadtwerke Hannover AG gegründet. Ziel ist es, eine ressourcen- und klimaschonende Energieversorgung auf kommunaler Ebene zu erreichen. Zu den Geschäftsfeldern der EPL zählen die Planung, der Bau und der Betrieb effizienter Strom- und Wärmeproduktionsanlagen. Ein Schwerpunkt ist dabei der Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW). Derzeit betreibt die EPL sieben Anlagen mit 23 Megawatt (MW) installierter thermischer sowie 4 MW instal-lierter elektrischer Leistung. Diese liefern jährlich rund 35 Gigawattstunden (GWh) Wärme und erzeugen 15 GWh Strom. Ca. 1.200 Hausanschlüsse in Langenhagen kann die EPL mit den Anlagen versorgen. Das Unternehmen erwirtschaftet mit fünf Mitarbeitern Jahresumsatzerlöse von etwa sechs Mio. Euro.
Pressemeldung der HafenCity Hamburg GmbH: